
Was ist unter Aromapflege zu verstehen?
Aromapflege ist eine ganzheitliche Pflegemethode, die auf die individuellen Beschwerden des Patienten abgestimmt ist. Mit ätherischen Ölmischungen zum Vernebeln (Aroma-Diffuser), Pflegeölen und Hydrolaten werden höhere Lebensqualität und verbessertes Wohlbefinden angestrebt. Es werden 100% naturreine, ätherische Öle dafür verwendet. Die botanische Bezeichnung bietet Orientierung über die Stammpflanze bei über 120 ätherischen Ölen weltweit. Je nach Herkunft und Inhaltsstoffen wirken sie unterschiedlich, wie am Beispiel Thymianöl zu sehen ist. Die milde Sorte Thymus vulgaris CT Linalool wächst zum Beispiel in Lagen ab 1500 Metern. Sie ist fester Bestandteil in Rezepturen wie dem Casida Thymianbalsam gegen Erkältung. Die Sorte Thymus vulgaris CT Thymol wächst hingegen bei höheren Temperaturen auf Meeresspiegelhöhe und eignet sich nicht dafür aufgrund der Haut reizenden Eigenschaften.
Anwendungen naturreiner ätherischer Öle in der Aromapflege
Raumbeduftung Bei der Raumbeduftung werden naturreine ätherische Öle oder Aromamischungen in einen Aromadiffuser gegeben. In diesem Youtube-Video wird die Inbetriebnahme eines geeigneten Aroma-Diffusers gezeigt. Bei den Kombinationen der Öle sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. In der Aromawelt finden Sie einen Ratgeber zur Aromatherapie mit Rezepten gratis.
✓ Anwendung: 4-10 Tropfen je nach Wassermenge und Belieben vernebeln.
Bäder und Waschungen mit ätherischen Ölen Damit sich das Öl mit dem Badewasser verbindet, wird ein Emulgator benötigt. Mit Bittersalz, Epsom Salz, Magnesiumchlorid und Totes Meer Salz lassen sich die ätherischen Öle mit dem Wasser verbinden. Beruhigendes Lavendelöl in Kombination mit stimmungsaufhellendem Orangenöl ist sehr zu empfehlen. Es genügen 5-10 Tropfen für ein Vollbad!
✓ Anwendung: Für ein Fußbad 1 Esslöffel, für ein Vollbad 1 Tasse ins Wasser geben.
Massageöle mit ätherischen Ölen In Kombination mit einem geeigneten Basisöl (Trägeröl) lassen sich die ätherischen Öle optimal bei Massagen als Körperöl einsetzen. Als guter Tipp gilt fraktioniertes Kokosöl, es ist bei Zimmertemperatur flüssig und pflegt die Haut. Für Hautpflege eignet sich Teebaumöl und für ruhigen Schlaf Lavendelöl, beide lassen sich punktuell sogar pur auftragen. Bei Muskel- und Gelenkschmerzen eignen sich Pfefferminzöl, Fichtennadelöl oder Rosmarinöl.
✓ Anwendung: 15-20 Tropfen ätherisches Öl auf 100 ml Basisöl (fraktioniertes Kokosöl)
Inhalation von ätherischen Ölen Naturreine ätherische Öle können die Symptome einer Erkältung lindern. Eukalyptusöl, Fichtennadelöl, Lavendelöl, Pfefferminzöl, Salbeiöl, Thymianöl, Niauliöl und Wacholderöl eignen sich dafür. Die Inhalation kann die verstopfte Nase befreien und das tiefe Durchatmen erleichtern. Zusätzlich wirken die Öle schleimlösend und erleichtern das Abhusten.
✓ Anwendung: 5 Tropfen in eine Schüssel heißes Wasser geben – Vorsicht Verbrühungsgefahr!
Aromapflege in Pflegeeinrichtungen und Hospizen
Grundsätzlich darf jede Einrichtung die Aromapflege als Verfahren einsetzen. Die Entscheidung, ob und wie dieses Verfahren eingesetzt wird, bedarf der Zustimmung des Trägers der Einrichtung. Das Verfahren Aromapflege entsteht nicht von heute auf morgen, sondern benötigt ein klares Konzept. Unser Ziel ist es, alle Interessierten bei der Einführung und Umsetzung der Aromapflege zu unterstützen. Wir liefern Ihnen ein Konzept mit Anwendungshinweisen, Rezepturen, Aromaprodukten, Hygienevorschriften und Einweisungen.
Arbeitsschutz & Durchführung – was ist zu beachten?
Im Umgang mit ätherischen Ölen sollten Handschuhe getragen werden ebenso beim Umgang mit den Basisölen. Ätherische und fette Öle sind mit dem Anbruchs- und Verfallsdatum zu versehen. Bei Augenkontakt mit ätherischen Ölen sofort mit Wasser ausspülen und bei bestehenden Beschwerden den Hausarzt aufsuchen.
✓ Bitte über das zusätzliche pflegerische Angebot „Aromapflege“ informieren.
✓ Vor der Anwendung möglichst auf evtl. bestehende Allergien und Unverträglichkeiten befragen.
✓ Verträglichkeitsprüfung in der Armbeuge vornehmen und richtige Dosierung der Öle beachten.
✓ Die Zustimmung des Patienten bzw. der Angehörigen oder Betreuer einholen.